Tannenbaum mit „weißer Weste“.

Nordmanntanne oder Blaufichte? Die Entscheidung für einen Weihnachtsbaum beschränkt sich heutzutage nicht nur auf die botanische Sorte. Im Zuge des Nachhaltigkeitstrends wollen sich immer mehr Menschen keinen gefällten „Wegwerf“-Baum ins Wohnzimmer stellen. 

So nachhaltig ist der Weihnachtsbaum.

Seit Jahrhunderten ist der Weihnachtsbaum das zentrale Element der häuslichen Weihnachtswelt und unverzichtbarer Bestandteil des Familienfestes hierzulande. Erste schriftlich überlieferte Hinweise auf geschmückte Tannenbäume stammen aus dem Elsass Mitte des 16. Jahrhunderts. Als Symbole des Lebens schmückten Bäume mit den immergrünen Zweigen die Wohnstuben in der kalten und kargen Jahreszeit.

Die Frage der Nachhaltigkeit stellte sich damals noch nicht. Die heutigen etwa 30 Millionen in Deutschland verkauften Weihnachtsbäume entstammen zwar zu 90 Prozent den hierzulande auf 40.000 Hektar eigens angelegten Weihnachtsbaumkulturen, doch ihre Ökobilanz ist kein Ruhmesblatt. In den Monokulturplantagen werden die angehenden Weihnachts-Stars zum Schaden von Boden und Gewässern intensiv mit Düngemitteln und Pestiziden behandelt. Eine leider nach wie vor nicht überall zu findende Alternative sind Weihnachtsbäume aus ökologischem Anbau, erkennbar am FSC-, Naturland- oder Bioland-Siegel. Auch Bäume aus dem regionalen Forst können bedenkenlos gekauft werden.

Soll der Baum nach dem Fest weiterleben, bietet sich natürlich ein kleinerer Baum im Topf an, der bei richtiger Handhabung an einem geschützten, frostfreien Ort im Garten weiterwachsen kann. Damit dies gelingt, sollte man den Baum allerdings erst bei Frühlingsbeginn wieder „auswildern“. Ist Ihr Garten zu klein oder ähnelt bereits einem Weihnachtswald, lohnt auch eine Anfrage bei einem Tierpark oder Reiterhof.

Kreative Weihnachtsbaum-Alternativen.

Passionierte Bastler und Individualisten bevorzugen die – zudem nadelfreie – Do-it-yourself-Variante, die sich hervorragend in ein modernes Wohnambiente einfügt. Im Internet (z. B. auf Pinterest) findet man hierzu viele originelle Gestaltungsideen. Eine Mischung aus DIY und Natur ist der „Keinachtsbaum“, den ein Osnabrücker Start-up auf den Weg gebracht hat: Er besteht aus einem etwa zwei Meter hohen Ständer aus Eschenholz, in den Tannenzweige gesteckt werden. „Das Ergebnis sieht aus wie ein Baum und riecht auch so, aber es muss keine Tanne gefällt werden und es ist auch kein Plastikbaum aus China mit fragwürdiger Ökobilanz“, betont der Erfinder Sven Lake. Die Zweige, auch erhältlich beim Weihnachtsbaumhändler vor Ort oder im Blumengeschäft, stammen von Bäumen mit minder schönem Wuchs, die sich nicht für den Verkauf eignen.

Foto: Pixabay/ Eak K.