Wenn die Tage kürzer werden und der Garten langsam zur Ruhe kommt, beginnt für viele Vögel eine schwierige Zeit. Doch gerade jetzt lässt sich mit wenig Aufwand viel bewirken, um Meisen, Rotkehlchen & Co. gut durch den Winter zu helfen.

Vielfalt statt Übermaß bei der Fütterung!
Ein vogelgerechter Garten muss nicht perfekt sein – im Gegenteil. Wilde Ecken mit Sträuchern, Hecken und Laub bieten Schutz und Nahrung. Heimische Gehölze wie Hagebutte, Holunder oder Weißdorn tragen Beeren, die auch im Winter eine wichtige Energiequelle sind. Wer Platz hat, kann im Herbst noch einen Strauch pflanzen – das freut nicht nur die Vögel, sondern fördert auch die Artenvielfalt.
Im November beginnt vielerorts die Winterfütterung. Dabei gilt: besser Vielfalt als Übermaß. Eine abwechslungsreiche Mischung aus Sonnenblumenkernen, Haferflocken, ungesalzenen Nüssen und Fettfutter hilft vielen Arten durch die kalte Jahreszeit. Wichtig ist, die Futterstellen sauber zu halten, damit sich keine Krankheiten verbreiten. Geschlossene Futtersilos sind dabei oft hygienischer als offene Häuschen.
Wasser ist überlebenswichtig.
Auch wenn der Boden feucht ist – frisches Trinkwasser ist im Winter knapp. Eine flache Schale mit regelmäßig erneuertem Wasser hilft enorm. Ideal ist eine raue Schale mit Steinen, damit Vögel sicher landen können. Bei Frost hilft ein wenig lauwarmes Wasser am Morgen – ohne Salz oder Frostschutzmittel.
Der November ist außerdem ideal, um Nistkästen zu reinigen oder neue anzubringen. Viele Vögel nutzen sie bereits jetzt als geschützten Schlafplatz. Alte Nester sollten entfernt, Kästen mit heißem Wasser gereinigt werden. Unterschiedliche Einfluglochgrößen locken verschiedene Arten an – so findet jeder gefiederte Freund sein Zuhause.
Wer Laub liegen lässt oder verblühte Stauden stehen lässt, hilft doppelt: Insekten, Spinnen und kleine Tiere überwintern darin – und Vögel finden natürliche Nahrung. So entsteht ein lebendiger Garten, in dem auch in der stillen Jahreszeit Summen, Rascheln und Flügelschläge zu hören sind.