Ob für den eigenen Garten oder als Geschenk: Ihre Lieblingspflanzen durch Stecklinge sortenecht zu vermehren spart nicht nur Geld, sondern bereitet auch Freude. Auch Gartenneulinge können bei der Anzucht bereits mit wenig Aufwand Erfolge verbuchen. Ein idealer Kandidat für die vegetative Vermehrung im Juli ist die schöne und vielseitige Hortensie.
Diese Utensilien brauchen Sie für die Vermehrung von Hortensien.
In den Monaten Mai bis August lassen sich viele Gartenpflanzen durch Stecklinge vermehren, darunter auch beliebte Blühpflanzen wie Lavendel, Rose, Geranie, Oleander, Sedum, Flieder, Rhododendron, Aster, Phlox, Schneeball und Sonnenauge. Der Juli ist ein guter Zeitpunkt für die Hortensie.
Mit ihren schönen Blütenballen sind die winterharten Hortensien gern gesehene Bewohner von Garten oder Balkon. Kein Wunder, denn sie blühen nicht nur prächtig bis in den Herbst hinein – sie sind dabei auch noch relativ pflegeleicht. Für das Vermehren der dekorativen Rispenhortensie über Kopfstecklinge brauchen Sie lediglich ein scharfes Messer bzw. eine Schere, Anzuchterde und ein bisschen Geduld.
Sauer macht blau.
Schneiden Sie dazu etwa acht Zentimeter lange grüne Triebe, die noch keine Knospen haben, unterhalb des dritten Blattpaars von der Mutterpflanze ab. Unser Tipp: Die ausgewählte Pflanze sollte blühfreudig sein, denn ihre Eigenschaften werden mitvererbt.
Entfernen Sie dann sowohl das jeweils untere als auch das obere Blattpaar mitsamt der Triebspitze mit Messer oder Schere und halbieren Sie die beiden verbleibenden mittleren Blätter, indem Sie die Blattspitzen abschneiden. Warum das? Halbe Blätter reduzieren die Verdunstung, der Steckling spart Energie und bildet schneller Wurzeln.
Stecken Sie die Stecklinge etwa vier Zentimeter tief in einen Topf mit Anzuchterde (Bewurzelungspulver aus dem Gartencenter fördert die Wurzelbildung zusätzlich) und stellen Sie sie für zwei bis drei Wochen an einen warmen, hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung, am besten in ein Mini-Gewächshaus. Sie können die Töpfe alternativ auch mit einem durchsichtigen Plastikbeutel abdecken. Wichtig ist eine hohe Luftfeuchtigkeit, da die Stecklinge noch keine Wurzeln haben, um Wasser aufzunehmen. Achten Sie auf gleichbleibend hohe Bodenfeuchte und belüften Sie die Pflanzen täglich einmal kurz, damit die Erde nicht schimmelt. Nach drei Wochen kann die Abdeckung stundenweise abgenommen werden.
Sobald die kleinen Hortensien das erste neue Blattpaar gebildet haben, können sie in einen größeren Topf umziehen. Übrigens, sauer macht blau: Blau blühende Hortensien wachsen am besten in saurer Erde bei einem pH-Wert von 4 bis 5,5. Für rosa- und pinkfarbene Blüten verwenden Sie normale Blumenerde mit einem pH-Wert über 6.